
Stellen Sie sich vor: Ein warmer Sommertag. Vor Ihnen breitet sich eine sanfte Hügellandschaft aus, das Grün leuchtet. In der Ferne hören Sie das rhythmische Plopp der Padelbälle. Sie spüren den Schläger in der Hand, Ihr Blick folgt dem Ball – und Ihre Gedanken sind weit weg vom letzten Meeting, den KPI-Dashboards oder der E-Mail-Flut.
Genau in diesem Moment merken Sie: Ihr Kopf ist frei. Und plötzlich fallen Ihnen Lösungen ein, für die in den letzten Wochen kein Raum war.
Das ist kein Zufall – und auch keine „Luxus-Auszeit“. Das ist Leadership in einer seiner wirksamsten Formen: durch Erholung, Selfcare und Vorbildwirkung.
Warum Urlaub Führungsqualität ist
Viele Führungskräfte sehen Pausen und Urlaub immer noch als Belohnung nach getaner Arbeit – statt als integralen Bestandteil ihrer Führungsaufgabe. Dabei zeigen Studien und Praxis: Wer sich bewusst erholt, führt klarer, nachhaltiger und inspirierender.
1. Selfcare als Führungsaufgabe
Führungskräfte sind oft die „Energietransformatoren“ im Unternehmen. Wenn Ihr Akku leer ist, spürt das das ganze Team. Urlaub wirkt wie ein Reset-Knopf – für Körper, Geist und Emotionen – vorausgesetzt, Sie erlauben sich, ohne schlechtes Gewissen abzuschalten.
Laut einer Gallup-Studie berichten Führungskräfte, die zwei Wochen oder mehr am Stück Urlaub nehmen, von bis zu 25 % höherer Lebenszufriedenheit und einer 20 % besseren Führungsbewertung im Folgequartal (Gallup, 2022).
2. Resilienzvorsorge statt Krisenreaktion
Regelmäßige Pausen wirken wie ein Wartungsplan für Ihre innere Leistungsfähigkeit. Sie senken Stresslevel, erhöhen Kreativität und helfen, in Drucksituationen klar zu bleiben.
Eine Meta-Analyse der University of Georgia über 32 Studien zeigt: Wer sich im Urlaub wirklich vom Job distanziert, profitiert langfristig in puncto körperlichem und psychischem Wohlbefinden – und dieser Effekt hält länger an als früher angenommen (ScienceDaily, 2021).
Auch Kurzurlaube können erstaunlich wirksam sein: Laut der Global Coach Group sind 3–4 Tage aktive Erholung oft genauso regenerativ wie längere Reisen.
3. Vorbildwirkung im Team
Wie Sie mit Ihrem Urlaub umgehen, setzt Standards. Wer im Urlaub ständig Mails beantwortet, vermittelt: „Erholung ist zweitrangig.“ Wer konsequent abschaltet, sendet die Botschaft: „Pausen sind wertvoll und gewollt.“
Studien der American Psychological Association zeigen: Teamkulturen, in denen Pausen respektiert werden, haben eine um 31 % geringere Fehlzeitenquote und eine höhere Mitarbeiterbindung. Sie prägen diese Kultur durch Ihr eigenes Verhalten – ob Sie wollen oder nicht.
Coaching-Impuls: Erholung bewusst gestalten
Nehmen Sie sich vor Ihrem nächsten Urlaub fünf Minuten Zeit und beantworten Sie:
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Was brauche ich, um während meines Urlaubs innerlich wirklich loszulassen?
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Wie kann ich meinem Team zeigen, dass Pausen wertvoll und erlaubt sind?
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Welches kleine Ritual könnte ich schon diese Woche einführen, um mehr Mikropausen in meinen Alltag zu bringen?
Tipp: Schreiben Sie die Antworten auf – das erhöht die Chance, dass Sie sie umsetzen.

Fazit: Führen heißt auch loslassen können
Gute Führung zeigt sich nicht nur in Momenten hoher Leistung; sie zeigt sich, wenn Sie sich bewusst erholen. Wer erholt zurückkehrt, bringt nicht nur frische Energie, sondern auch Klarheit und Inspiration ins Team. Das ist keine Schwäche – das ist Leadership.
„Leaders who take regular, genuine breaks are 40 % more likely to inspire their teams to exceed expectations.“
– Harvard Business Review, 2021

Mein Angebot
Wenn Sie merken, dass das Abschalten im Urlaub schwerfällt, lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, wie Erholung für Sie wieder selbstverständlich wird – und wie Sie diese Kultur in Ihrem Team verankern können.
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