
„Wer bin ich überhaupt? Was habe ich denn schon erreicht? Warum sollte ich diesen Job bekommen, da fehlen mir ja Kompetenzen?“, diese Fragen kennen wir alle und vor allem wir Frauen.
Sind wir uns ehrlich, auch wenn das klischeehaft wirken mag, ein Mann stellt sich diese Fragen selten. Evolutionsmäßig bedingt, ist er der Jäger und damit kann er es einfach. Bitte nicht falsch verstehen 😊
🔎 Warum wir uns klein machen
Frauen neigen dazu, sich selbst nicht so wahrzunehmen, wie sie von anderen wahrgenommen werden. Das liegt an unserer Erziehung, an den Rollenbildern, die noch immer vorhanden sind und gelebt werden und auch daran, dass wir selten gelernt haben, uns einfach als UNS zu sehen und nicht als Mama, Angestellte, Chefin, Köchin, Chauffeurin etc.
Eine Studie von McKinsey (2022) zeigt: Frauen zweifeln signifikant häufiger an ihrer eigenen Eignung – auch bei gleicher Qualifikation. Dieses sogenannte Confidence Gap ist ein zentrales Thema in der Karriereentwicklung.
Um aus diesem Kreislauf auszubrechen, ist es notwendig sich selbst zur Heldin in der eigenen Geschichte zu machen und unsere Geschichte auch erzählen zu können. Letzte Woche habe ich einen Podcast gehört von „Der Storytellerin“ und es war extrem spannend, vor allem die Übung, die Adriana Richter mit ihren Coachees macht, um ihnen mehr Selbstvertrauen zu geben. Lass dir deinen CV von jemandem vorlesen, um dir selbst bewusst zu machen, was du alles schon erreicht hast. Als nächsten Schritt, schreibe eine Laudatio auf dich selbst, wie du das alles geschafft hast und als dritter Teil der Übung schreibe deinen Elevator Pitch und mach daraus ein Image Video. Lerne in zwei Minuten deine Geschichte zu erzählen und du hast alle auf deiner Seite.
„We are the stories we tell ourselves.“
– Joan Didion
🎬 Die Heldin in deiner Geschichte
Held:innenreisen sind ein Konzept, das aus der Mythologie kommt und das von Joseph Campell geprägt wurde. Joseph Campell war ein amerikanischer Mythenforscher, der das Motiv der Heldenfahrt erforscht hat. Er erkannte, dass es ein Muster in diesen Erzählungen gibt, das sich um die zentral handelnde Figur dreht. Diese Form der Erzählung wird auch gerne in Filmen verwendet. Einer der großen Storyteller in diesem Genre ist George Lucas mit seinen Star Wars-Filmen. Ein Held, der vor große Herausforderungen gestellt wird, eine Krise durchläuft und daraus gestärkt hervorgeht.
In Therapie und Coaching wird das Thema Held:innenreise als Selbsterfahrungsprozess eingebunden. Diese wurden vor allem durch Martin Weiss in „Quest“ entwickelt, der eine Adaption des Strukturschemas der Held:innenreise vornahm. In der systemischen Therapie gibt es die „Systemische Heldenreise“, die von Holger Lindemann als Konzept weiterentwickelt wurde und eine Verknüpfung der Held:innenreise mit den Methoden und Modellen vornimmt.
„The privilege of a lifetime is being who you are.“
– Joseph Campbell
Quellen-Tipp zur Held:innenreise (für interessierte Leser:innen):
Campbell, Joseph (1949): The Hero with a Thousand Faces
🧭 Rollen erkennen und wechseln
Um sich seiner Selbst bewusst zu werden, ist ein essentieller Teil, dass ich meine eigene Rolle erkenne. Bin ich selbst die Heldin, agiere ich als Beobachterin oder fühle ich mich als Opfer. Diese Rolle kann und sollte auch bewusst gewechselt werden können, je nach Situation. Warum ist es wichtig, diese Rollenbilder zu kennen?
Stellen sie sich vor, sie sind in einem Streitgespräch und es fällt der Satz: „Ich weiß, ich bin eh immer schuld!“ Das ist auf der einen Seite eine Aussage, um den anderen zu provozieren und auf der anderen Seite eine Feststellung, die einen in die Opferrolle drängt. Aus dieser Position wieder herauszukommen, bedarf enormer Kraftanstrengungen. Und wenn ich häufig in dieser Rolle bin, wird sie sich irgendwann in meinen Glaubenssätzen manifestieren. Diese Glaubenssätze können im Coaching und mit Hilfe von NLP aufgebrochen werden.
🔄 Perspektivenarbeit mit Märchen & Filmen
Gerade in Streitgesprächen, wenn es schon kurz vor der Eskalaktion ist, sollte man versuchen, die Perspektive des anderen einzunehmen. Und hier auch wieder verstehen, warum sich jemand in die Opferrolle drängt oder warum jemand eher als passiver Beobachter dabei ist.
Mit diesen Perspektivenwechseln wird auch in Märchen und Filmen gearbeitet .In Alles steht Kopf (Inside Out) von Pixar wird die emotionale Innenwelt eines Mädchens gezeigt – und die der Eltern. Der Perspektivwechsel ist hier das zentrale erzählerische Mittel. Auch im Coaching können wir mit diesen inneren „Figuren“ arbeiten – wie in einem Märchen: Wer ist die kluge Ratgeberin, wer der innere Kritiker?
✨ Mini-Übung für Sie – in Anlehung an Adriana Richter:
- Lassen Sie sich Ihren Lebenslauf von einer vertrauten Person vorlesen.
- Schreiben Sie eine Laudatio auf sich selbst.
- Entwickeln Sie daraus einen 2-minütigen Elevator Pitch – als Grundlage für Ihr persönliches Storytelling.
🎤 Wer sind Sie in Ihrer Geschichte – Heldin, Beobachterin oder Kritikerin? Und was wäre, wenn Sie die Regisseurin wären?
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Bildnachweis: iStock.com/SIphotography
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